2025 10.19. Cambria

Heute ist der letzte Tag unserer langen Reise quer durch Kanada, hoch nach Alaska und nochmals quer durch die USA. Es wird Zeit heimzukehren, in 24 Stunden in etwa landen wir in Kloten. Aus dem sonnigen Kalifornien in die verregnete Schweiz. Trotzdem, wir freuen uns.

Gestern waren wir noch etwas Spazieren an der nebelumhüllten Pazifikküste. Der Nebel hing über die ganze Küste, aber 100 Meter landeinwärts war Sonnenschein. Eine eigenartige Stimmung, sie erinnerte mich stark an den Anfang der Erzählung des kalifornischen Schriftstellers Jack London „Der Seewolf“. Auch solche Stimmungen haben ihren Reiz, viele Personen wanderten der Küste entlang und suchten schöne Steine.

Nachmittags fuhren wir noch etwas landeinwärts, von wo man aus der Sierra einen schönen Ausblick hat. Doch der Pazifik war komplett mit Nebel bedeckt, so weit das Auge reichte. Vom Felsen in der Morro – Bucht sah man nur die Spitze. Wir fuhren noch weiter zu einem Bauernhof, wo sie ein „Kürbisfestival“ hatten wie die Gebrüder Jucker in Seegräben am Pfäffikersee. Die Gebrüder Jucker hatten ja diese Idee in den USA abgekupfert. Doch auch hier war es wie das Basiscamp am Mount Everest im Himalaya. Die Nachahmer übertreffen das Original. Juckers Kürbisvestivals übertreffen zumindest das welches ich hier gesehen habe bei weitem.

Zum Schlussauf der Rückfahrt sahen wir noch eine Anti-Trump Demonstration in Cambria. Ja, die USA sind momentan ein tief gespaltenes Land. Ich traff einmal am Strand auf zwei Damen, welche mich beim Fotografieren beobachteten. Im kurzen Gespräch entschuldigten sich diese Damen bei mir für ihren Präsidenten, obwohl ich bei jedem Gespräch Politik vermied. So schön einige Gegenden in Amerika sein mögen, heimisch geworden wäre ich hier wohl nie.

2025 10.17. Hearst Castle

Heute fuhren wir erst zu den Seeelefanten, da am Morgen anderes Licht ist. Wir sahen auch eine grössere Seeelefantenkuh etwas abseits liegen, fast wie tot. Offenbar war sie einem Orca oder Hai entkommen, sie war erheblich verletzt und suchte Ruhe. Bei den anderen Tieren war mehr los, die Morgenkühle liess sie aktiver sein.

Anschliessend fuhren wir zu Hearst Castle. Die Zeitungsmiliardäre Hearst Vater und Sohn (New York Times) erstellten auf einem Berg auf ihrer Ranch eine Villa, wobei sie erst den Gipfel etwas flach sprengen mussten. Man wird knapp über Meereshöhe empfangen und mit einem Autobus auf den Berg gefahren, welcher in etwa die Höhe der Jurakette bei Olten erreicht. Auf der Fahrt hoch kann man Wildtierherden betrachten, die Hearst hatten einen Privatzoo und liessen Wildtiere aus verschiedenen Kontinenten frei auf ihrem grossen Grundstück herumwandern. Die Strasse hoch ist ebenso kurvenreich wie ein Jurapass.

Die Villa auf dem Berg mag vieleicht viele nicht Kunstverständige begeistern, ich mochte mich dafür nicht erwärmen. Alle Zeit- und Baustiele bunt gemischt wie ein Birchermüesli. Als hätte man alle Themenhotels Las Vegas in ein einziges Gebäude zusammengefasst. Der Eintrittsbereich war grichisch – römisch nachempfunden, doch auch altegyptische und arabische Elemente wurden zur Dekoration eingebaut. Die Frontansicht entsprach einer mittelalterlichen Kathedrale mit Türmchen, welche einer portugisischen Kirche nachgebaut wurden. Im Innern ein Speisesaal, welcher zur Dekoration original geschnitzte Chorgestühle an der Wand stehen hatte. Die Villa wurde ja zur Zeit des ersten wie auch zweiten Weltkrieges erbaut, dieses Chorgestühl war wohl eine der Kriegsbeuten wie auch die aufgehängten Gobelins. Viel Geld bedeutet nicht viel Geschmack, das war hier deutlich zu sehen. Herumgeführt wurde man von einer Gruppenleiterin, assistiert von einem Wächter, dass man ja nicht in falscher Richtung geht oder neben dem Teppich steht.

Nach der Besichtigung von Hearst Castle fuhren wir zum alten Dorfkern von Cambria, wo es noch Geschäfte gibt. Das alte Strassendorf ist noch gut erhalten, alles war für Halloween dekoriert. Zum Schluss gingen wir noch zum Bauernmarkt, wo es Gemüse und Früchte gab. Auch eine Schlachterei verkaufte dort grilliertes Fleisch und so erstanden wir dort unser Nachtessen, welches wir zu Hause genossen.

2015 10.16. Cambria

Am Montag Abend fuhren wir nach Santa Clarita, wo wir in Janes Wohnung übernachteten. Es fiel starker Regen, welcher noch am Dienstag Morgen anhielt. Wir reparierten noch einen Wasseranschluss zu einer Toilette, welches einige Zeit beanspruchte, da kein geeignetes (schwereres) Werkzeug vorhanden. Auch war der Wasseranschluss recht unhandlich eingebaut, typisch für einen Archidekten, welcher sich nie mit Reparaturen beschäftigen musste. Anschliessend fuhren wir nach Cambria, wo Jane ein Ferienhaus besitzt. Cambria, ein kleiner Ort, liegt auf halben Weg zwischen Los Angeles und San Francisco.

Cambria ist ein Walddorf, die Häuser liegen im Wald, welcher durch Strassen erschlossen wurde. Hirsche und Truthhühner wandern durch die Ortschaft und lassen es sich in den Gärten gemütlich gehen. Janes Haus ist ca. 30 Gehminuten vom Pazific – Strand entfernt, Hügel rauf und Hügel runter. Zum Teil ist die Strasse recht steil, Steigung und Gefälle bis 20%, kann somit bei dieser Temperatur zu Fuss recht mühsam werden. Aber am Strand gibt es ja einen grossen Parkplatz, welcher von den Spaziergängern rege benutzt wird. Cambria wird vorwiegend von Rentnern bewohnt, welche sich einen ruhigen Lebensabend wünschen. Das alte Cambria, wo die Geschäfte sind, liegt abseits der Küste in Nähe der Schnellstrasse California 1. Durch die Ortschaft wandern wilde Truthühner und Hirsche, welche recht zutraulich sind und wenig Furcht vor den Menschen zeigen.

Am Strand gibt es ein Pflanzenschutzgebiet, auch der berühmte Monarchfalter lässt sich im Wald nieder. Auch verschiedene Vögel sind zu sehen, Kolibri habe ich jedoch nur ein Exemplar gesehen. Das Gebiet ist unter dem Namen Fiscalini Ranch Preserve bekannt. Gestern besuchte ich kurz mit Sugi dieses Schutzgebiet, doch der Ab – und Aufstieg ist etwas mühsam für sie. Heute morgen war ich allein am Strand und konnte einige Tiere fotografieren.

Nachmittags fuhren wir zu den Seeelephanten weiter nördlich von Cambria. Wir sahen nur weibliche Tiere, welche die Sonne genossen oder etwas im Wasser herumtrödelten. Auch Pelikane liessen sich sehen. Anschliessend besichtigten wir ein Weingut, welches von den Spaniern gegründet wurde und nun dem Zeitungsmiliardär Hearst gehört, welcher ganz in der Nähe auf einem Hügel sein Traumschloss erbauen liess. Nun ja, eine Flasche Rotwein konnte für nur 80 US$ gekauft werden, dennoch etwas zu teuer für meinen Geschmack.

Anschliessend fuhren wir südwärts zur Morro – Bay, wo ein Felsklotz im Hafen steht. Es gibt dort auch ein kleines maritimes Museum. Das Tollste aber waren die Seeotter, welche wir im Hafen sahen, eine ganze Gruppe mit einigen Jungtieren genossen die Abendsonne.

In drei Tagen endet auch unsere Reise und wir werden ab Los Angeles in die Schweiz zurück fliegen. So schön die Reise auch war, langsam freuen wir uns wieder auf das vertraute, vermutlich verregnete Zuhause.

2025 10.13. Valley of Fire – Santa Clarita

Es war ein wunderschöner Morgen, doch wir mussten das Gepäck so packen, dass wir den Camper problemlos abgeben konnten. Nach dem Frühstück ging es erst zur Stelle mit den Felszeichnungen. Anschliessend fuhren wir zum Parkausgang und besichtigten noch den Elefanten beim Parkeingang. Weiter ging es dem Lake Mead entlang nach Henderson bei Las Vegas.

Nach 10h erreichten wir den Abgabeort unseres Fahrzeuges, was problemlos über die Bühne ging. Die Abgabeinspektion dauerte gerade etwa 10 Minuten und wir standen da mit unserem Gepäck, wartend bis Jane mit einem Mietauto erschien. Nun ging es zum Flughafen Terminal 3, wo Christoph und Susi mit ihrem Gepäck ausgeladen wurden. Wir hielten an der ersten Stelle, wo ein freier Platz war und stellten später fest, dass die beiden noch recht weit gehen mussten um die Schalter ihrer Fluggesellschaften zu erreichen. Dazu war allerdings genügend Zeit.

Nach der Verabschiedung fuhren wir weiter Richtung Californien. Jane frug mich noch ob ich das farbige Kunstwerk der sieben Berge (Steine) betrachten möchte, doch sie waren auf der anderen Seite der Autobahn und wir hätten zurückfahren müssen. So verzichteten wir darauf und fuhren stattdessen nach Calico, einer Geisterstadt. In Calico wurde früher Silber abgebaut, was jedoch nicht sehr rentabel war. So wurde der Ort verlassen und später von einem Unterhaltungsunternehmer aufgekauft, welcher nun eine relativ teure Attraktion (8 US$ pro Person) daraus machte. Ich weiss, bald ist Halloween, doch in Calico scheint das ganze Jahr Halloween zu sein. Überall Skelette, teils bekleidet, teils nicht. Allerdings war es meine erste Geisterstadt, welche ich in den USA besuchte. Revolverhelden gab es aber keine wie an anderen vergleichbaren Orten.

Nach Calico fuhren wir weiter Richtung Santa Clarita, wo Jane wohnt. Das Wetter scheint wieder zu wechseln, es blies ein kräftiger Wind, welcher Sandwolken über die Schnellstrasse blies. Auch waren so richtige Föhnwolken zu sehen. Unversehens bekamen wir Wetterwarnungen mit Aufruf zu Evakuieren auf unser Handy. Wir sollten einen Canyon binnen 15 Minuten verlassen. Zum Glück waren wir auf einer harmlosen Autobahn.

Der von vielen so gerühmte gemütliche Verkehr erstaunte mich. Sicher sind die Autofahrer hier viel toleranter, aber welche Verkehrsregeln gelten? Da war es früher in Argentinien doch einfacher, dort galt dass der Stärkere vor dem Schwächeren, das alte Auto vor dem neuen Auto Vortritt hatte. Hier fuhren wir auf einer dreispurigen Strecke auf der ganz linken Spur und überholten ein Fahrzeug auf der ganz rechten Spur, wurden jedoch gleichzeitig von einem Fahrzeug überholt, welches auf der mittleren Spur fuhr. Die Geschwindigkeit des auf der mittleren Spur fahrenden Fahrzeuges konnte problemlos als recht sportlich bezeichnet werden.

2025 10.12. Bryce Canyon – Valley of Fire

In der Nacht regnete es nochmals kurz und heftig. Am Morgen gingen Susi, Christoph und Jane nochmals hoch zur Abbruchkante, um vom Sunrise Point her den Sonnenaufgang zu beobachten. Sugi und ich blieben im Wohnmobil. Es war kalt. Wir frühstückten kurz und fuhren dann los Richtung Valley of Fire Nähe Las Vegas. Nächsten Morgen müssen wir ja unser Wohnmobil in Henderson bei Las Vegas wieder abgeben. Nach gut 2 ½ Stunden erreichten wir den State Park Valley of Fire und wurden dank unserer Reservierung auf einem Campingplatz problemlos eingelassen. Andere Autos mussten auf einen Parkplatz fahren, da vermutlich schon zu viele Fahrzeuge im Park waren. Mit etwas Mühe fanden wir den Stellplatz auf dem Campgrund, welcher etwas schlecht bezeichnet ist.

Wir schlossen die Elektrizität und das Wasser nicht sofort an, da wir noch wegfahren wollten. Im Gegensatz zum Bryce Canyon war die Tagestemperatur hier recht warm. Der Campingplatz beim Bryce Canyon lag über 2400 M.ü.M., der Campingplatz im Valley of Fire gerade auf 700 M.ü.M. Zuerst wollten wir zu Fuss zur nächsten Sehenswürdigkeit gehen. Sugi und Jane beschlossen beim Fahrzeug zu warten, da es ihnen zu warm war. Wir gingen zu einer Stelle, wo eine Holzkonstruktion an einem Felsen zu sehen war. Als wir die Treppe hochstiegen, standen wir plötzlich vor Felszeichnungen. Durch ein Fels Loch waren auf einer hinteren Felswand noch mehr zu sehen. Die Temperatur war uns dann doch zu hoch, um eine weitere Wanderung zu unternehmen.

Wir fuhren anschliessend alle zusammen Richtung Wave, einer bekannten Felsformation. Auch dort auf dem Parkplatz blieben Sugi und Jane beim Fahrzeug zurück, wir anderen gingen trotz der Hitze ca. einen Kilometer zur berühmten Welle. Gewellter Fels in verschiedenen Farbtönen war zu sehen, natürlich auch wieder einige junge Fotomodelle, welche sich in den verschiedensten Positionen ablichten liessen. Auch wir schossen einige Fotos, natürlich ohne Modelle.

Zurück auf dem Campingplatz kochten wir unser letztes Abendessen im Camper. Morgen früh müssen wir ihn ja wieder abgeben und für Susi und Christoph gehen die Ferien zu Ende. Einige wollten noch die gute Duschgelegenheit benutzen, so auch Sugi. Sie ging in der Dunkelheit zur Duschkabine, fand anschliessend im Dunkeln und der etwas schwierigen Strassenführung den Weg zum Camper nicht mehr. Die Jungmannschaft ging sie suchen und fand sie vor einem der Duschhäuser. So ging auch dieses Abenteuer gut aus.

2025 10.11. Bryce Canyon

Nachts regnete es zeitweise recht stark. Doch am Morgen war es nur noch bewölkt, Nebel lag auf der Kante des Bryce Canyons. Wir beschlossen trotzdem eine Wanderung zu unternehmen, wobei Sugi im Camper zu bleiben wünschte. Es war ja einer meiner letzten Träume in Nordamerika, eine Wanderung im Bryce Canyon.

Zu viert zogen wir los und wählten zum Abstieg in das Gebiet der Sandsteintürme den Navajo – Trail. Der Bryce Canyon ist ja kein eigentlicher Canyon, sondern eine Abbruchkante. Die aus Sandstein bestehende Kante hat verschiedene Farben, wobei Rot und Gelb Vorrang haben. Man steigt auf angenehmen Wegen ab und ist schnell zwischen Sandsteintürmen, kommt in kleine Schluchten, steigt wieder etwas hoch und steigt wieder ab. Eine fantastische Landschaft öffnet sich. Zum Teil waren die Wege recht schlammig auf Grund der Regenfälle vergangener Nacht. Unsere Schuhe wurden schnell mit Schlamm bedeckt, wir mussten sie später regelrecht waschen.

Es war eine fantastische Wanderung, wir wechselten auf verschiedene Wanderrouten. Alle waren begeistert und fotografierten immerzu. Manchmal begegnete man den gleichen Personen an verschiedenen Stellen, sie stiegen manchmal etwas in den Canyon ab und zurück zum Rand und nahmen den Gratis Shuttle Bus zum nächsten Aussichtspunkt mit Abstiegsmöglichkeit. Einige Personen waren nicht so wandergewohnt, man sah das sofort, wenn sie an den Wänden kleben blieben oder Hilfe benötigten. Der Schwierigkeitsgrad überschritt jedoch nie T2, nicht einmal an den schlammigen Stellen.

Nach 13h, als wir wieder an einer Wegverzweigung standen, beschloss ich zum Camper zurück zu gehen, damit Sugi nicht so lange alleine sei. Hatten wir doch eine Rückkehr um 14h abgesprochen. Auch Susi wollte die Wanderung abbrechen, bei ihr war der Akku des Handys leer und das Fotografieren stark eingeschränkt. Christoph und Jane wünschten noch länger im Canyon zu bleiben und an einer anderen Stelle auszusteigen. Ich nahm an der Abbruchkante den nächsten Shuttle – Bus und war um 14h beim Camper zurück. Zu unserer allgemeinen Überraschung kamen Christoph und Jane gute 5 Minuten vor Susi zurück, es war um 17h. Alle mussten ihre Schuhe waschen gehen. 

Abends hatten wir noch ein spezielles Erlebnis. Sugi, Christoph und ich gingen nochmals hoch zur Abbruchkante am Bryce Canyon. An der Abbruchkante gingen Christoph und ich etwas weiter hoch dem Fairyland – Trail entlang, Sugi wollte allein zurück gehen. Auf einer bestimmten Höhe beschlossen auch wir, zurückzugehen und stiegen auf Wegspuren direkt durch den Wald zu unserem Fahrzeug. Von Sugi keine Spur. Also beschlossen wir sie suchen zu gehen. Wir fanden sie nicht. Wir trennten uns, nachdem Christoph mit Jane telefoniert hatte und die Verschwundene noch nicht aufgetaucht war. Christoph orientierte auch einen Park – Ranger, welcher gerade seine Runde machte. Als Christoph und ich wieder zusammentrafen, telefonierte er nochmals mit Jane. In der Zwischenzeit war Sugi schon länger beim Fahrzeug eingetroffen. Sie hatte wohl den Weg verpasst und hat anschliessend eine Toilette aufgesucht, bevor sie das Wohnmobil erreichte. Ich konnte kein Telefon hören, da meine Hörgeräte sich um Aufladen im Wohnmobil befanden. Christoph hatte sein Mobiltelefon auf lautlos gestellt. So hatten wir noch etwas zum Lachen, nachdem die Geschichte harmlos ausgegangen ist.

2025 10.10. Kanab – Bryce Canyon

Nachdem es in der Nacht geregnet hatte, waren wir nicht sicher, ob wir den Peek a Boo – Slot Canyon besuchen können. Am Morgen war es immer noch bewölkt. Wir telefonierten mit dem Tourenanbieter und vereinbarten eine Zeit um 11h, gemäss welcher es keinen Regen geben soll. Nachdem wir das Gas zum Kochen nachgefüllt hatten, fuhren wir los zum Parkplatz, wo der Tourenanbieter bereits wartete. Der Tourenleiter komme etwas später, in der Zwischenzeit konnten wir den Papierkram noch ausfüllen. Jeder musste unterschreiben, dass er freiwillig auf diese Tour kommt.

Der Tourenleiter, ein junger Mann, zeigte uns das Fahrzeug, ein spezielles Gefährt um im sandigen Gebiet voranzukommen. Wir verteilten uns auf die Sitze und schon ging es los. Sugi nannte den Fahrstil Sandrodeo, bekam jedoch auch Spass daran. An Filmen oder Fotografieren war nicht zu denken, wir mussten uns festhalten. Für diese Piste braucht man 4 – Rad – Antrieb und einige Bodenfreiheit. Unterwegs begegneten wir noch einem Fahrzeug, welches die Piste abfuhr und ein Gerät zum egalisieren der Piste hinter sich herzog. Nach kurvenreicher, holpriger Fahrt kamen wir zu einer Sanddüne. Wo angehalten wurde. Der Reiseleiter lud einige Sandboards ab und Christoph wagte eine Fahrt die Düne hinab. Jane fuhr etwas Schlitten mit einem anderen Board.

Anschliessend fuhren wir zum Canyon. Wir wanderten im Sand durch den mal breiteren, mal schmäleren ausgeschliffenen Canyon. Erst zeigte uns der Führer versteinerte, kleine Seesterne, das Gebiet war ja früher einmal ein Meer. Die Wände wuchsen zusehends in die Höhe. Er zeigte uns Stellen, wo vor kurzem noch Sand war, heute weggespült. Nur schon in einer Woche hatte sich der Canyon verändert. Offenbar muss viel Wasser aus der Gegend bei einem Regenfall durch den Canyon sammeln und fliessen. Er zeigte uns moosige, grüne Flecken und erklärte, dass nur wenige Touristen diese grünen Flecken sehen. Normalerweise ist alles schwarz, das Moos ausgetrocknet. Auch sahen wir Löcher im Sandstein, an welchen die Indianer sich früher bei Regen in Sicherheit brachten. An einer Stelle zeigte er uns, wie hoch das Wasser vor kurzer Zeit nach einem Regen stand. Er hatte diesen Wasserstand von oben beobachtet.

Die ganze Zeit, welche wir durch den Canyon wanderten, begegneten wir sehr wenig Personen. Wir konnten uns alle Zeit nehmen, den Canyon zu betrachten und zu Fotografieren. Welch ein Unterschied zu den Antelope – Canyons in Page, wo Fotografieren nicht mehr erlaubt ist und grössere Gruppen durchgeschleust werden. Alle waren begeistert.

Nach der Besichtigung des Canyons fuhren wir zurück. Selbst Sugi fand Gefallen am Sandrodeo. Nun kamen mehrere Fahrzeuge uns entgegen, alle machten Zeichen wie viele ihnen folgen, der Letzte streckte die Faust heraus, also Null. Wir hatten Glück, am Nachmittag fiel erneut Regen und der Canyon war nicht mehr begehbar.

Am Nachmittag fuhren wir zum Bryce – Canyon, wo wir im Nebel ankamen. Bald schon fiel erster Regen. Hier gibt es kein WiFi, also kein Empfang. So muss ich einige Tage warten, bis dieser Bericht losgesandt werden kann.

2025 10.09. Desert View – Kanab

Nach einer ruhigen Nacht wurde von den jüngeren Teilnehmern erst zum Sonnenaufgang der Canyonrand besucht. Ich ging später nochmals hin. Nach dem Frühstück fuhren wir zu Mathers Point, den Aussichtspunkt des Grand Canyons, welchen 90 % aller Besucher besichtigen. In der Tat, als wir ankamen war schon reger Betrieb. Mehrere vorwiegend koreanische Reisegruppen befanden sich dort und standen Schlange, um an bestimmten Punkten fotografiert werden zu können. Susi flüchtete nach kurzer Zeit zurück in unseren Camper. Der Trubel war ihr zuviel. Es kamen auch immer mehr Gruppen.

Wir besuchten noch einen anderen Aussichtspunkt, doch auch dort kamen zusehens mehr Touristen. So beendeten wir die Besichtigung des Grand Canyon und fuhren zurück zur Strasse Page – Flagstaff, um erneut nordwärts zu fahren. Wir wussten dass in der Gegend von Tuba City auch versteinerte Saurierspuren zu besichtigen sind. Also fuhren wir dorthin, wo ein Wegweiser auf ein offenes Feld weist, wo zwei Marktstände aufgestellt sind. In den Marktständen werden Schmuck und Souveniers verkauft. Der unmarkierte Parkplatz befindet sich mitten auf dem Feld, gleich neben unserem Fahrzeug konnte ich die runden Fussabdrücke eines Brontosaurus sehen. Eine Navajo – Frau führte uns auf das Feld, welches man auch frei besichtigen konnte. Man sah Fussabdrücke verschiedener Saurier, aber auch versteinerte Schildkröteneier und Fische. Gemäss der Navajo – Frau war hier zur Urzeit ein flaches Gewässer, welches durch einen Vulkanausbruch verschüttet wurde. Nun ist es eine steinige Wüste, auf welchem Touristen herumstolpern. Auch in der Schweiz haben wir solch versteinerte Fussabdrücke, was unseren Kindern zu meinem Erstaunen offensichtlich gar nicht bekannt war.

Wir fuhren nach Page zurück, wo wir unsere Vorräte auffrischten. In Page hatte es kurz vor unserer Ankunft geregnet. Offensichtlich holt uns nun schlechtes Wetter ein. Auf meinem Handy fand ich eine Nachricht unseres Tourenanbieters von morgen, doch ich konnte die Nachricht nicht komplett lesen, da der Akku leer war. Wohl können wir unsere Akkus im Auto laden, doch die Handys zum Fotografieren haben Vorrang. So musste ich warten, bis wir auf unserem Campingplatz Nähe Kanab ankommen,dort haben wir wieder Elektrizität.

Nun stehen wir auf einem Campingplatz Nähe Kanab und unser grosses Fahrzeug ist eines der Kleinsten. Auf diesem Platz stehen wahre fahrbare Kleinhäuser, Dimensionen vergleichbar mit mittleren Lastwagen in Europa, 15 bis 20 Meter lang, zum Teil mit grösseren Personenwagen im Schlepp. Welches Programm wir morgen durchführen können, weiss ich momentan noch nicht. Zur Zeit fällt etwas Regen.

2025 10.08. Monument Valley – Desert View

Am morgen sehr früh hatten wir eine Sonnenaufgangstour durch das Monument Valley gebucht. Früh aufstehen, nicht der Geschmack für jedermann. Nicht alle unserer Gruppe frühstückten. Beim Treffpunkt wartete eine ca. 40 – jährige indigene Frau, welche kein Lächeln auf ihr Gesicht zaubern konnte. So barsch sie aussah, so behandelte sie auch ihre Gäste. Wir fuhren vom Campingplatz erst zum Hotel hoch, wo wir noch ein Paar aus New York einluden. Dann fuhren wir zu einem Aussichtspunkt, wo wir mit Sonnenaufgang fotografieren voll beschäftigt waren. Unsere Reiseleiterin gab uns keine Zeitvorgaben, so nutzten wir die Zeit eifrig mit Fotografieren. Erst einen Tag später erklärte Sohn Christoph, dass die Reiseleiterin mehrfach gehupt habe, was wir nicht wahrgenommen hatten. Als sie den Hügel herunterfuhr, um uns aufzuladen, stiegen wir ein, mussten aber erst noch das Paar aus New York suchen. Vermutlich sank die Laune unserer Fahrerin nochmals um einige Grade. So fuhren wir denn auf ruppigen Wegen durch das Monument Valley bis zu einem Punkt, wo mehrere Filme mit John Wayne gedreht wurden. An der Hütte waren mehrere Hinweise zu diesem Filmschauspielers zu sehen.

Zurück beim Campingplatz zählte die Reiseleiterin ihr Trinkgeld mit einer kurzen Fingerbewegung, ohne Dank und ohne die Mine zu ändern. Schon warteten die nächsten Gäste. Hoffe dass die sie glücklicher machten. Wir machten unser Fahrzeug fahrbereit und fuhren nach Page, wo wir unsere Tochter Susi erwarteten. Unterwegs fuhren wir noch an den Sammelstellen zu den berühmten Antelope – Canyons durch und ich wurde gefragt, warum wir dort nicht einen Termin gebucht hätten. Meine Begründung: Zu teuer und keine Kamera erlaubt. Zudem sind die berühmten Lichtkegel abhängig vom Sonnenstand und dem Wetter.

Wir gingen beim Walmart einkaufen und suchten Kontakt mit Susi. Sie wurde in etwa zur gleichen Zeit von einem Bus aus Las Vegas etwa 200 Meter entfernt abgeladen. Susi flog am Montag nach Las Vegas und kam nun Mittwochs Morgen zu uns, wobei sie etwa gleich früh wie wir aufstehen musste. Ihr Bus war voll mit einer Reisegruppe, welche den Horseshoe – Bend und einen der Antelope Canyon besichtigten und nach Las Vegas zurück fuhren. Sie war die einzige Person, welche nicht zurück fuhr. Nachdem wir Susi glücklich aufgeladen hatten, fuhren auch wir zum Horseshoe – Bend. Die berühmte Flussschlaufe liegt etwas tiefer wie die Schlaufen des San Juan beim Gooseneck und war rege besucht.

Nach dem Horseshoe – Bend fuhren wir südwärts an den Südrand des Grand Canyon. Wir hatten einen Stellplatz im Desert View – Campingplatz gebucht. Dort sind wenige Campingbusse mit einer Länge von 30 Fuss (9 Meter) erlaubt, wie wir einen fahren. Alle Plätze waren reserviert, auch wenn nicht alle Camper erschienen. Wir fanden unseren Stellplatz und konnten das Fahrzeug knapp einparken. Es war ein Platz ohne Wasser – und Stromanschluss, mitten in einem Wacholder – Wäldchen mit wunderbaren alten Bäumen. Die Stellplätze waren relativ nahe zusammen und doch hatte jeder seine Ruhe. Um diese Ruhe nicht zu stören, beschlossen wir auf den Generator zur Stromerzeugung zu verzichten. So konnten wir unsere Handys und andere Geräte über Nacht nicht laden. Auch das Schmutzwasser blieb im Fahrzeug gebunkert. Der Rand des Grand Canyons war ca. 5 Minuten durch den Wald erreichbar, wo Susi erstmals in diese grosse Schlucht sehen konnte. Alle anderen hatten diese grosse Schlucht schon mindestens einmal besucht. Es folgte eine ruhige Nacht.

2025 10.07. Mesa Verde – Monument Valley

Nach einer ruhigen Nacht fuhren wir zum Hochplateau von Mesa Verde, wo sich in Schluchten einige der bekannten Cliff Dwellings befinden. Cliff Dwellings sind Bauten des verschwundenen Volkes der Anazasi, mehrstöckige Lehmbauten, welche bis zur Zeit der spanischen Eroberung Mexikos bewohnt waren. Das Schicksal der Anazasis ist eines der grossen, nicht entschlüsselten Rätsel der nordamerikanischen Frühgeschichte. Die Spuren der Anazasis erstrecken sich über die Staaten New Mexico, Colorado und Arizona. Leider war es uns nur möglich, auf grössere Distanz eine dieser Siedlungen zu sehen, da im Staat Colorado der Gouverment Shut Down strenger befolgt wurde wie in Uta. In Uta waren die National und State Parks offen, nur das Personal fehlte. In Colorado oder zumindest in Mesa Verde waren sämtliche Fusswege, Aussichtspunkte usw. für Touristen gesperrt.

Nach der Betrachtung aus der Ferne fuhren wir zurück und weiter zum Vier – Staaten – Treffpunkt. Es ist vermutlich der einzige Ort weltweit, wo vier Staaten zusammentreffen. Üblicherweise wurden die Grenzen der Staaten durch Eroberungen und Besetzungen gezogen, denke dass einzig noch in Afrika die Grenzen mit einem Massstab gezogen wurden. Dieser einzigartige Ort liegt mitten in der Halbwüste und ist mit einer runden Scheibe bezeichnet. Pro Person zahlt man 8 Dollar, um den Ort zu sehen. Die Leute stehen richtiggehend Schlange, um sich in den seltsamsten Positionen auf dieser Scheibe fotorafieren zu lassen. Dort treffen die Staaten Colorado, Uta, Arizona und New Mexico aufeinander. Wir haben dort Tacos, relativ teuer, da Indianerland, gekauft und gegessen. War sehr schmackhaft.

Weiter ging es durch die Halbwüste zum Gooseneck State Park. Dort mäandert der San Juan River über mehrere Schlaufen in einem Canyon. Wirklich ein Naturwunder, vom Aussichtspunkt zählt man mindesten vier Richtungsänderungen. Es hatte angenehm wenig Touristen dort.

Nun fuhren wir Richtung Monument Valley, dessen Felstürme von weit her sichtbar wurden. Der erste fotogene Punkt ist der berühmte Forester Gump – Punkt, wo viele Autos anhalten und die Leute aussteigen zum Fotografieren. Forester Gump war ja eine berühmte Filmfigur, etwas schwerfällig und beschränkt im Denken, doch immer guten Mutes und immer mit viel Glück. So geht es auch vielen Personen dort, welche sich oft leichtsinnig auf die Strasse stellen, in der Hoffnung dass kein schnelles Auto kommt. Was man heutzutage nicht alles für ein tolles Foto macht. Am Forester Gump – Punkt traff ich auch ein junges, deutsches Paar aus Lindau am Bodensee, welches mit eine RV unterwegs war. Sie erzählten von einer kalten Nacht am Bryce Canyon.

Des Abends kamen wir in Goulding im Monument Valley an, wo wir auf einem wunderschön gelegenen Campingplatz abgestellt sind. Nächste Morgen früh ist eine geführte Tour durch das Monument Valley geplant, wir freuen uns schon darauf.